RFID Tags

Das Kürzel „RFID“ lässt sich unterteilen in „RF“ für Radiofrequenz und „ID“ für Identifizierung. Die Namensgebung deutet also bereits darauf hin, dass es sich um ein Verfahren zur Identifizierung handelt, für das bestimmte Frequenzen genutzt werden; über elektromagnetische Wellen können damit berührungslos Informationen an ein RFID-Lesegerät übertragen werden. Das Verfahren wurde ursprünglich während des Zweiten Weltkrieges für die „Freund-Feind-Erkennung“ erfunden; heute wird es – auf friedliebendere Art – in allen gesellschaftlichen Bereichen genutzt, in denen eine Daten-Identifizierung erforderlich ist: Die Technik wird für die neuen ePässe ebenso verwendet wie für die Zutrittskontrolle sicherheitsgefährdeter Bereiche, sie findet Einsatz beim Ticketing für Sport- und Eventveranstaltungen, sie versieht Ihr Auto mit einer Wegfahrsperre und lässt sich auch aus der Logistik kaum mehr wegdenken.

Mit dem englischen Wort „tag“ bezeichnet man ein Schild oder allgemeiner eine Form der Kennzeichnung. Bei einem RFID-Tag handelt es sich um ein Funketikett – auch als Label bezeichnet -, das sich im Wesentlichen aus einem Chip und einer Antenne zusammensetzt. Auf dem Tag sind Daten gespeichert, die über ein RFID-Lesegerät ausgelesen werden können. Das können beispielsweise ein Produktcode oder eine Seriennummer sein. Diese Daten werden in der Regel nicht im Klartext, sondern codiert gespeichert. Dabei kann das Tag selbst aktiv oder passiv sein, das heißt, es verfügt über eine eigene Stromversorgung oder aber es wird, sobald es in die Nähe des Lesegerätes kommt, von diesem mit Strom versorgt. Wurde ein Tag auf diese Weise aktiviert, so sendet es anschließend die angefragten Informationen an das Lesegerät zurück. Über welche Entfernung das möglich ist, hängt von der gewählten Frequenz ab.

RFID-Tags lassen sich sowohl in Lebewesen als auch in Gegenstände implantieren. Sie werden eingesetzt, um einzelne Waren oder Container, Verpackungen, aber auch Räumlichkeiten zu kontrollieren und/oder zu sichern; und sie werden – als passive RFID-Tags – in den bereits erwähnten ePässen verwendet. In der Logistik werden hingegen überwiegend aktive Tags genutzt. Für das kommende Jahrzehnt wird ein deutlicher Anstieg des Gebrauchs von Tags, so zum Beispiel auf Getränke- und Lebensmittelverpackungen, im Postzustellbereich oder sogar auf Geldscheinen erwartet.

In der Industrie und Logistik erfüllen sie schon heute den Zweck, Gesetzesvorschriften nachkommen zu können, die die Rückverfolgbarkeit von Waren regeln. Transportwege lassen sich mit ihrer Hilfe kontrollieren und nachverfolgen. Gerade dort, wo es zu erheblichen Gütertransporten und einem großen Logistikaufwand kommt, tragen sie zudem zum Zeitmanagement und auch zur Sicherung der Waren bei.

Privatpersonen profitieren von der Technik zum Beispiel durch die Sendungsverfolgung, die sie ermöglicht.

Für die Herstellung von Tags müssen der Mikrochip und die aus Kupfer oder Aluminium bestehende Antennen auf einem Trägermaterial installiert und miteinander verbunden werden. Aufgrund der unterschiedlichen Einsatzbereiche sind sie teilweise Bedingungen ausgesetzt (hohe Temperaturen, Einsatz von Chemikalien, hoher Anteil an Schmutzpartikeln), vor denen sie zusätzlich geschützt werden müssen; daher werden sie in entsprechende Gehäuse verpackt.